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Abstract

in dieser veranstaltung wollen wir uns, ausgehend von den methoden der Generativen Gestaltung, von und mit audio-visuellen systemen beschäftigen. musikvideos, sonifizierungen, visualisierungen an der schnittstelle von daten, maschinen und algorithmen.

in diesem spannungsfeld lassen sich diverse beziehungen herstellen: so sind für manche musikstücke atmosphärische infrastruktur, die zum teil ihrer identät wurden, für andere sind sie datenquellen, zerteilt von rhythmus und strukturiert durch kompositionen, sich durch die zeit bewegende einheiten. für manche sind bilder visualisierte klänge für andere sind sie das mediale framework zu dem sich klänge erst verhalten.

wir werden uns verschiedene möglichkeiten der regel-basierten, prozeduralen und algorithmischen klangerzeugung und bilderzeugung anschauen, bevor dann eigene arbeiten konzipiert und realisiert werden.

das erste treffen findet am WED 2024-04-10 um 10:00 im raum 3.10.020 statt.

(A1) Ideenfindung

outcome: (A1) Ideenfindung: zeigt in der nächsten session 3 ideen am besten mit skizzen, bildern, referenzen, experimenten, etcetera

im zentrum der veranstaltung steht die entwicklung und realisierung einer eigenen arbeit. eure eigene arbeit sollte in irgendeinem zusammenhang zum thema “Music > Data + Machines + Algorithms” stehen. wie der zusammenhang genau aussieht, dürft und müsst ihr festlegen und euch erarbeiten.

und ganz wichtig, vergesst nicht: es gibt kein richtig oder falsch, nur relevant und uninteressant.

ideenfindung

ein gut erprobter schritt sich der entwicklung der eigenen arbeit zu nähern, ist denkbar simpel, aber gewiss nicht einfach:

entwickelt 3 ideen für arbeiten zum thema

natürlich ist die zahl 3 völlig beliebig. doch einerseits verlangt das entwickeln von ideen viel resourcen und andererseits ist das auswählen ein durchaus wichtiger schritt in einem gestalterische prozess. ihr könnt natürlich viel mehr ideen produzieren als ihr später zeigt. wählt aber trotzdem nur 3 aus.

grundsätzlich könnt ihr überlegen ob ihr 3 varianten einer ausgangsidee entwickelt oder 3 ganz unterschiedliche ansätze.

beachtet für eure ideefindung unbedingt auch das allgemein gehaltene dokument Directions for Developing a Design/Artistic Project.

und hier ein paar filter um den ideenfindungsprozess etwas zu strukturieren:

gedankenanstösse

es hilft immer sich ein leitmotiv oder eine leitfrage für die ideen zu formulieren ( manchmal auch erst nachdem man die idee schon hatte; diese umkehrung nennen wir dann post-rationalisieren, weil zuerst intuition und dann ratio zur stelle war ):

es gibt viel strategien und methoden wie man anfängt:

ihr könntet, zB im sinne eines klassichen auftrags, in etwa so denken: was für eine arbeit würde ich für eine/n ausstellung/aufführung/produkt/wettbewerb/ausschreibung zum thema abliefern?

wenn es euch hilft, könntet ihr euch aber auch von einer allgemeinen frage leiten lassen, wie zB was wird wohl am wengisten erwartet? wie kann ich etwas zum thema machen, mit dem keiner rechnet?

oder bedenkt doch mal folgendes: eine arbeit realisiert sich ja immer auch in einem bestimmten format dh sie wird zB entweder app, interaktives objekt, produkt, installation, instrument, infrastruktur usw. denkt doch jetzt einmal, nur als gedankenexperiment, über non-normal, ungewöhnliche oder neue formate nach.

wenn euch so gar kein thematischer ansatzpunkt einfällt, dann könnt ihr auch gerne sehr technisch anfangen und euch zB eine bestimmte technologie greifen die ihr, erst einmal gerne auch ganz intuitiv, aus dem bauch heraus, interessant findet. ein ganz beliebiges beispiel für ein technisches setup: was würde passieren, wenn ich einen portablen monitor um den hals tragen würde? oder stürzt euch doch auf einen bestimmten algorithmus und fragt euch was liessen sich für interessante darstellungen durch diesen algorithmus realisieren?

neben einem thematisch technisch-technologischen weg, könntet ihr euch der aufgabe auch über den ebenso legitimen inhaltlichen weg nähern. ihr könntet euch zB ganz politisch fragen wie sähe eine arbeit aus, die der AfD so richtig in die parade fahren würde? natürlich ist die menge der tagespolitischen, aktuellen und kritischen themen gross … aber vielleicht gibt es ja eins das passt. zumindestens algorithmen, daten und politk haben ja auch eine geschichte. auch könnte ein inhaltlicher ansatz zB durch philiosophische konzepte inspiriert sein.

darstellung

eine der wichtigsten, wenn auch nicht die wichtigste frage in der gestaltung, ist die nach der darstellung einer idee. und wie immer lässt sich die frage nicht eindeutig beantworten, daher helfe ich euch mit ein paar setzungen:

vergesst auch nicht, dass wir alle gestalter_innen sind! dh wir können wörter nutzen um unsere ideen zu beschreiben, doch idR reicht das nicht aus. die qualität einer idee lässt sich selten nur durch wörter transportieren. aus diesem grund gilt, dass die qualität eurer bearbeitung dieser aufgabe im wesentlich von zwei faktoren abhängt:

  • qualität+relevanz der idee
  • qualität der dar- + vorstellung eurer idee

zur nicht wort-basierten darstellung von ideen bieten sich zB skizzen, sketches ( siehe processing.org ), photos, videos, mock-ups, video prototyping, aufführungen, demonstrationen, oder referenzarbeiten ( arbeiten von anderen ) an. wie ihr mit den verschiedenen darstellungsformen im detail umgeht ist eure gestalterische entscheidung.

arbeitstitel

oft ist es sehr hilfreich, der eigenen idee einen titel oder besser einen arbeitstitel zu geben. dieser stellt oft einen bestimmten aspekt der arbeit heraus, katalysiert das eigene interesse und kann im weiteren sehr gut als orientierung dienen. manchmal hilft auch noch ergänzend ein untertitel. diese methode kann sogar so weit gehen, dass sie ganz am anfang einer arbeit steht: siehe PREDICTIVE ART BOT

variantenbildung

sich für eine richtung oder idee zu entscheiden ist immer auch eine festlegung; das bereitet uns manchmal probleme. allerdings ist innerhalb dieser festlegung eine riesengrosse möglichkeit zur variation gegeben. versucht doch einmal eure idee zu variieren, ohne sie vollständig neu zu denken; ändert nur kleinigkeiten und schaut ob sich eine neue qualität ergibt. versucht das essentielle eurer idee zu erkennen und es auf andere themen, bereiche, dinge anzuwenden. manch gestalter_in oder künstler_in hat auf diese weise ein ganzes lebenswerk produziert. die variantenbildung ist eine der ganz klassischen gestaltungsmethoden und extrem produktiv.

teilaspekte der idee realisieren

um die qualität eurer idee bewerten zu können ist es absolut hilfreich, schon einmal aspekte der idee ganz schnell und ohne grosses nachdenken zu realisieren. hierzu sind alle mittel recht. klassischer weise werden hierfür skizzen, photomontagen, moodboards, renderings, video prototypes, mock-ups, oder sketches ( software-basierte skizzen ).

denkt immer daran, dass wir gestalter_innen sind dh in diesem zusammenhang, dass wir ideen nicht nur durch blosses denken oder durch das schreiben von texten weiterentwicklen können, sondern vielmehr mit gestalterischen mitteln, mit artefakten, mit unseren händen, denken müssen.

gespräche mit anderen führen

wann immer ihr die möglichkeit habt, solltet ihr die qualität eurer idee testen, indem ihr sie leuten erzählt. peers und auch fachfremden personen. schaut euch hierzu auch gerne spezielle formen, wie zB den elevator-pitch an; also innerhalb von 1 min alles wesentliche so auf den punkt bringen. es lässt sich sehr viel zu der qualität eures vorhabens an der reaktionen der anderen ablesen. neben der blossen begeisterung oder konfirmation eurer ideen, ist es zB auch ein gutes zeichen, wenn leute angeregt werden eure gedanken aufzunehmen und sie weiterzuspinnen. solltet ihr das gefühl haben, dass eure ideen nicht wirklich bewegen, dann versucht stets zwischen einer uninteressanten idee und einer uninteressanten vorstellung einer idee zu unterscheiden.

prior art / recherche

es ist absolut wichtig, dass ihr herausfindet, ob es eure arbeit in der einen oder anderen form schon gibt. solltet ihr in der recherche herausfinden, dass es schon etwas ähnliches gibt, dann ist das kein desaster sondern eher ein kompliment … und gleichzeitig der auftrag nicht aufzugeben, sondern die arbeit in einigen wesentlichen punkten weiter zu entwicklen. seid auch versichert, dass es nahezu unmöglich ist, eine idee zu haben, die nicht an etwas exisitierendes anknüpft. solltet ihr in eurer recherche keine ähnlichen arbeiten ( die müssen ja nicht nur aus gestaltung und kunst kommen ) dann habt ihr uU nicht ordentlich gesucht … https://lmgtfy.com

denkt über kontext, format und technologie nach

wenn ihr eure idee in eine arbeit übersetzt, dann wird diese zwangsläufig in einem kontext stattfinden ( museum, netz, ausstellung, etcetera ), auch wird sie immer ein existierendes format bedienen ( massenprodukt, interaktives objekt, installation, etcetera ) oder ihr erfindet sogar ein eigenes. der einsatz von bestimmten technologien spielt in unserem feld eine besonderer rolle; daher ist es bei uns ja auch durchaus legitim eine bestimmte technologie an den anfang einer ideenfindung zu stellen. versucht in jedem fall aber kontext, format, und technologie immer wieder in die ausarbeitung eurer idee einzubinden.

projektthema

prüft noch einmal die beziehung zum projektthema und zur allgemeinen projektbeschreibung.

Semesteraufgabe

entwerft und realisiert eine Generative Gestaltung zum thema “Music > Data + Machines + Algorithms”. musikvideos, sonifizierungen, visualisierungen an der schnittstelle von daten, maschinen und algorithmen.

die anatomie einer arbeit sieht normalerweise, aber nicht immer so aus:

  1. research + finding ideas
  2. concept
  3. realization
  4. presentation
  5. documentation
  6. publication + dissemination

( siehe Directions for Developing a Design/Artistic Project )

PS stellt euch vor ihr nehmt an einer ausstellung, einer publikation, einem wettbewerb, einem projekt zum thema teil. stellt euch auch vor, dass alle arbeiten in dieser veranstaltung entstehen zusammengenommen einen charakter ergeben.

PPS ihr könnt gerne zusammen arbeiten müsst es aber natürlich nicht

(A0) Stegreifentwurf: Regelwerk/Fensterlutscher

  • ausgangspunkt ist ein audio sample mit einer länge von {SEGMENT_DURATION}
  • das audio sample darf nicht verändert werden
  • generiert visuals für das audio sample basierend auf einem regelwerk welches ihr festlegt
  • besonders wichtig ist, dass es richtig interessant/intensiv/gut aussieht
  • es kann, muss aber nicht, programmiert werden … es muss nicht mal digital gearbeitet werden
  • alle regeln müssen befolgt werden! die freiheit befindet sich in den zwischenräumen.
  • das ergebnis ist ein {SEGMENT_DURATION}-minütiges video mit dem audio sample als audiotrack in 720p als MOV oder MP4 file.
  • die datei muss bis MON 2024-04-15 13:00 in den MS Teams order (A0)Stegreifentwurf hochgeladen sein.
  • wir kucken uns die ergebnisse in S002 am WED 2024-04-17 zusammen an
| ID | NAME         |
|----|--------------|
| 0  | Alban        |
| 1  | Joshua       |
| 2  | Juri         |
| 3  | Laura        |
| 4  | Leon         |
| 5  | Raul Clemens |
| 6  | Soobeen      |
| 7  | Zuzanna      |

   

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