(A01) Ideenfindung

outcome: (A01) Ideenfindung: zeigt in der nächsten session 3 ideen am besten mit skizzen, bildern, referenzen, experimenten, etcetera

im zentrum der veranstaltung steht eure entwicklung und realisierung einer eigenen arbeit. eure eigene arbeit sollte in irgendeinem zusammenhang zum thema stehen. wie der zusammenhang genau aussieht, dürft und müsst ihr festlegen und euch erarbeiten.

und ganz wichtig, vergesst nicht: es gibt kein richtig oder falsch, nur relevant und uninteressant.

ideenfindung

ein gut erprobter schritt sich der entwicklung der eigenen arbeit zu nähern, ist denkbar simpel, aber gewiss nicht einfach:

entwickelt 3 ideen für arbeiten zum thema

natürlich ist die zahl 3 völlig beliebig. doch einerseits verlangt das entwickeln von ideen viel resources und andererseits ist das auswählen ein durchaus wichtiger schritt in einem gestalterische prozess. ihr könnt natürlich viel mehr ideen produzieren als ihr später zeigt. wählt aber trotzdem nur 3 aus.

grundsätzlich könnt ihr überlegen ob ihr 3 varianten einer ausgangsidee entwickelt oder 3 ganz unterschiedliche ansätze.

beachtet für eure ideefindung unbedingt auch das allgemein gehaltene dokument Directions for Developing a Design/Artistic Project.

und hier ein paar filter um den ideenfindungsprozess etwas zu strukturieren:

gedankenanstösse

es hilft immer sich ein leitmotiv oder eine leitfrage für die ideen zu formulieren ( manchmal auch erst nachdem man die idee schon hatte; diese umkehrung nennen wir dann post-rationalisieren, weil zuerst intuition und dann ratio zur stelle war ):

es gibt viel strategien und methoden wie man anfängt:

ihr könntet, zB im sinne eines klassichen auftrags, in etwa so denken: was für eine arbeit würde ich für eine/n ausstellung/aufführung/produkt/wettbewerb/ausschreibung zum thema abliefern?

wenn es euch hilft, könntet ihr euch aber auch von einer allgemeinen frage leiten lassen, wie zB was wird wohl am wengisten erwartet? wie kann ich etwas zum thema machen, mit dem keiner rechnet?

oder bedenkt doch mal folgendes: eine arbeit realisiert sich ja immer auch in einem bestimmten format dh sie wird zB entweder app, interaktives objekt, produkt, installation, instrument, infrastruktur usw. denkt doch jetzt einmal, nur als gedankenexperiment, über non-normal, ungewöhnliche oder neue formate nach.

wenn euch so gar kein thematischer ansatzpunkt einfällt, dann könnt ihr auch gerne sehr technisch anfangen und euch zB eine bestimmte technologie greifen die ihr, erst einmal gerne auch ganz intuitiv, aus dem bauch heraus, interessant findet. ein ganz beliebiges beispiel für ein technisches setup: was würde passieren, wenn ich einen portablen monitor um den hals tragen würde? oder stürzt euch doch auf einen bestimmten algorithmus und fragt euch was liessen sich für interessante darstellungen durch diesen algorithmus realisieren?

neben einem thematisch technisch-technologischen weg, könntet ihr euch der aufgabe auch über den ebenso legitimen inhaltlichen weg nähern. ihr könntet euch zB ganz politisch fragen wie sähe eine arbeit aus, die der AfD so richtig in die parade fahren würde? natürlich ist die menge der tagespolitischen, aktuellen und kritischen themen gross … aber vielleicht gibt es ja eins das passt. zumindestens algorithmen, daten und politk haben ja auch eine geschichte. auch könnte ein inhaltlicher ansatz zB durch philiosophische konzepte inspiriert sein.

darstellung

eine der wichtigsten, wenn auch nicht die wichtigste frage in der gestaltung, ist die nach der darstellung einer idee. und wie immer lässt sich die frage nicht eindeutig beantworten, daher helfe ich euch mit ein paar setzungen:

jede idee, die ihr vorstellt, muss eine leitfrage haben ( siehe dazu gedankenanstösse ). oft ist es gar nicht nur das was man tut oder vor hat, sondern auch der grund aus dem man es macht. das kann in einer leitfrage präzisiert werden ( manchmal auch forschungsfrage oder artistic research question oder design research question ).

vergesst auch nicht, dass wir alle gestalter_innen sind! dh wir können wörter nutzen um unsere ideen zu beschreiben, doch idR reicht das nicht aus. die qualität einer idee lässt sich selten nur durch wörter transportieren. aus diesem grund gilt, dass die qualität eurer bearbeitung dieser aufgabe im wesentlich von zwei faktoren abhängt:

  • qualität+relevanz der idee
  • qualität der dar- + vorstellung eurer idee

zur nicht wort-basierten darstellung von ideen bieten sich zB skizzen, sketches ( siehe processing.org ), photos, videos, mock-ups, video prototyping, aufführungen, demonstrationen, oder referenzarbeiten ( arbeiten von anderen ) an. wie ihr mit den verschiedenen darstellungsformen im detail umgeht ist eure gestalterische entscheidung.

arbeitstitel

oft ist es sehr hilfreich, der eigenen idee einen titel oder besser einen arbeitstitel zu geben. dieser stellt oft einen bestimmten aspekt der arbeit heraus, katalysiert das eigene interesse und kann im weiteren sehr gut als orientierung dienen. manchmal hilft auch noch ergänzend ein untertitel. diese methode kann sogar so weit gehen, dass sie ganz am anfang einer arbeit steht: siehe PREDICTIVE ART BOT

variantenbildung

sich für eine richtung oder idee zu entscheiden ist immer auch eine festlegung; das bereitet uns manchmal probleme. allerdings ist innerhalb dieser festlegung eine riesengrosse möglichkeit zur variation gegeben. versucht doch einmal eure idee zu variieren, ohne sie vollständig neu zu denken; ändert nur kleinigkeiten und schaut ob sich eine neue qualität ergibt. versucht das essentielle eurer idee zu erkennen und es auf andere themen, bereiche, dinge anzuwenden. manch gestalter_in oder künstler_in hat auf diese weise ein ganzes lebenswerk produziert. die variantenbildung ist eine der ganz klassischen gestaltungsmethoden und extrem produktiv.

teilaspekte der idee realisieren

um die qualität eurer idee bewerten zu können ist es absolut hilfreich, schon einmal aspekte der idee ganz schnell und ohne grosses nachdenken zu realisieren. hierzu sind alle mittel recht. klassischer weise werden hierfür skizzen, photomontagen, moodboards, renderings, video prototypes, mock-ups, oder sketches ( software-basierte skizzen ).

denkt immer daran, dass wir gestalter_innen sind dh in diesem zusammenhang, dass wir ideen nicht nur durch blosses denken oder durch das schreiben von texten weiterentwicklen können, sondern vielmehr mit gestalterischen mitteln, mit artefakten, mit unseren händen, denken müssen.

gespräche mit anderen führen

wann immer ihr die möglichkeit habt, solltet ihr die qualität eurer idee testen, indem ihr sie leuten erzählt. peers und auch fachfremden personen. schaut euch hierzu auch gerne spezielle formen, wie zB den elevator-pitch an; also innerhalb von 1 min alles wesentliche so auf den punkt bringen. es lässt sich sehr viel zu der qualität eures vorhabens an der reaktionen der anderen ablesen. neben der blossen begeisterung oder konfirmation eurer ideen, ist es zB auch ein gutes zeichen, wenn leute angeregt werden eure gedanken aufzunehmen und sie weiterzuspinnen. solltet ihr das gefühl haben, dass eure ideen nicht wirklich bewegen, dann versucht stets zwischen einer uninteressanten idee und einer uninteressanten vorstellung einer idee zu unterscheiden.

prior art / recherche

es ist absolut wichtig, dass ihr herausfindet, ob es eure arbeit in der einen oder anderen form schon gibt. solltet ihr in der recherche herausfinden, dass es schon etwas ähnliches gibt, dann ist das kein desaster sondern eher ein kompliment … und gleichzeitig der auftrag nicht aufzugeben, sondern die arbeit in einigen wesentlichen punkten weiter zu entwicklen. seid auch versichert, dass es nahezu unmöglich ist, eine idee zu haben, die nicht an etwas exisitierendes anknüpft. solltet ihr in eurer recherche keine ähnlichen arbeiten ( die müssen ja nicht nur aus gestaltung und kunst kommen ) dann habt ihr uU nicht ordentlich gesucht … https://lmgtfy.com

denkt über kontext, format und technologie nach

wenn ihr eure idee in eine arbeit übersetzt, dann wird diese zwangsläufig in einem kontext stattfinden ( museum, netz, ausstellung, etcetera ), auch wird sie immer ein existierendes format bedienen ( massenprodukt, interaktives objekt, installation, etcetera ) oder ihr erfindet sogar ein eigenes. der einsatz von bestimmten technologien spielt in unserem feld eine besonderer rolle; daher ist es bei uns ja auch durchaus legitim eine bestimmte technologie an den anfang einer ideenfindung zu stellen. versucht in jedem fall aber kontext, format, und technologie immer wieder in die ausarbeitung eurer idee einzubinden.

projektthema

prüft noch einmal die beziehung zum projektthema und zur allgemeinen projektbeschreibung.

(A00) Stegreifentwurf “(S)IGNAL > (P)ROCESSOR > (O)UTPUT”

(S)IGNAL > (P)ROCESSOR > (O)UTPUT

ihr habt 3 datenquellen(SIGNAL)1, übersetzt(PROCESS) eine von ihnen in eine ausgabe(OUTPUT):

  1. WAV TYPING-ON-MECHANICAL-KEYBOARD.wav
  2. TXT FRANZ KAFKA — DIE VERWANDLUNG.txt
  3. PNG LENNA_(test_image).png

dabei könnt ihr euch überlegen ob ihr den übersetzungprozess manuell durchführt oder von einer maschine, ob die ausgabe sichtbar, hörbar oder sonst wie wahrnehmbar ist.

beschreibt den übersetzungprozess in 2–3 sätzen und präsentiert eure ergebnisse in S003(2023-05-03).


  1. daten auf MS Teams 

Erstes Treffen (2023-04-19)

Aus folgender Reihe von Themen waehlt Ihr etwas aus und entwickelt daraus  ein Interface, ein Produkt, eine mediale Arbeit, ein Experiment, … 

  • Entwicklung spezifischer, detaillierter Interaktionen zu Aspekten wie z.B. Scrolling, Typing, Swiping, Zooming, kontextuelle Funktionen und Aktionen bei Touch-GUIs o.a.  Face recognition

  • Online Rating-Systeme

  • Augmented Reality

  • Face recognition

  • EEG

  • Eye tracking

  • Sprachsteuerung

  • GPS

  • Alternative Eingabemöglichkeiten

  • Log In

  • Metatext ##

  • non linear storytelling

Abstract

We see ourselves confronted with a world ridden with conditions of crisis. From financial meltdowns, natural and ecological disasters, and ongoing digital and physical warfare around the globe, to the now all-affecting pandemic, these instances of crisis fluidly spread across the boundaries between the social, political, and environmental, as they are embedded in the highly complex, volatile, and unpredictable network of human and non-human relations that we all inhabit.

In this seminar we want to investigate the potentials of art and design in relation to crisis, and question, improve and expand on the ways in which practices such as Interaction Design, Media Arts, Critical and Speculative Design, (political) Conceptual Art, or Socially-Engaged Art act upon (or fail to act upon) our social, political, and environmental grievances. We will specifically examine how (digital) technologies are interfacing with conditions of crisis, both in how they create and accelerate them, as well as how they can be used to understand and positively impact these very conditions.

In this seminar each student will develop and produce an individual work. Through modes of collective reading, watching, listening and writing, discussion, research and prototyping, these works will be informed by our findings as well as their personal practice and interests.

This seminar is supervised by Henrik Nieratschker + Dennis P Paul. It is offered as a combination of two M-MA-2/M-MD modules with a total of 12 CPs.

Visit Interfacing with Crisis @ DM Blogs for further information.